16.05.2023

1. Sächsischer Europatag in Annaberg

© Ronny Küttner

Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen Europa zu feiern: Am Sonnabend, den 13. Mai, fand zum ersten Mal der Sächsische Europatag statt, organisiert von den sächsischen Europe-Direct-Zentren in Kooperation mit dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung sowie der Wirtschaftsförderung Erzgebirge. Veranstaltungsort war das Gründer- und Dienstleistungszentrum Annaberg.

Europastaatssekretär Mathias Weilandt eröffnete gemeinsam mit dem Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, Dr. Jörg Wojahn, den Sächsischen Europatag. »Es ist schön zu erleben, auf welch vielfältige Art und Weise Europa ganz konkret vor Ort seine Wirkung entfaltet. Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, in zeitgenössischer Kunst oder im traditionellen Handwerk, beim Essen und beim Kochen, im Welterbe, bei innovativen Entwicklungen oder beim Sport – überall steckt Europa drin«, so Mathias Weilandt.

Am besten ließen sich diese Zusammenhänge bei einer Europa-Rallye entdecken, die die kleinen und großen Besucher durch das Haus führte. An mehr als 40 Ständen wurde Wissenswertes rund um die Themen Arbeiten in Europa, Jugend- und Informationsaustausch, Sprachkompetenzen, Innovationen vermittelt. In Workshops konnten Kinder und Erwachsene zum Beispiel die fast vergessene Handwerkskunst der Posamentenherstellung ausprobieren, Europasterne basteln, Schmuck und Druckereierzeugnisse herstellen. Der Kochworkshop »Klöße versus Knödel« war auch ein freundschaftlicher Wettstreit um zwei Nationalgerichte. Bei Sprachanimationen konnten die Besucher spielerisch wichtige Tschechisch-Vokabeln lernen. Die in Dresden ansässige, aus internationalen Musikern bestehende Gruppe Banda Comunale vermittelte Kindern in zwei Workshops die internationale Sprache der Musik. Banda rahmte Comunale die Veranstaltung auch zum Auftakt und mit einem Abschlusskonzert ein.

Der Erzgebirger Samuel Rösch, Gewinner von The Voice of Germany, gab ein einfühlsames Konzert.

Ein Schwerpunkt des Programms lag auf der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien. Vieles davon gehört selbstverständlich zu unserem Alltag, andere Projekte wirken noch im Verborgenen. Auf der Podiumsdiskussion »Den Nachbarn verstehen«, debattierten neben Mathias Weilandt und Jörg Wojahn Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft u. a. folgende Fragen: Was läuft bereits gut und selbstverständlich zwischen Sachsen und Tschechien, wo könnte es besser laufen, was wissen wir überhaupt voneinander? Wie kann bei dem Prozess nachbarschaftlichen Zusammenwachsens die Europäische Union helfen? Bei einigen unterschiedlichen Positionen auf dem Podium waren sich doch alle darin einig, dass die künftigen Herausforderungen etwa bei den anstehenden Transformationsaufgaben oder der demografischen Entwicklung gerade in den ländlichen Räumen am besten grenzübergreifend und gemeinsam bewältigt werden können.

Europastaatssekretär Mathias Weilandt: »Seit über einem Jahr ruft uns die Berichterstattung über den furchtbaren russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine täglich ins Bewusstsein wie sehr die Europäische Union auch ein Friedensprojekt ist. Um den Frieden in Europa zu erhalten und zu sichern, ist das gegenseitige Verstehen und der Zusammenhalt im Kleinen genauso wichtig wie im Großen. Europa ist immer auch dort, wo Menschen sich begegnen, um den europäischen Gedanken zu feiern. Ich würde mich freuen, wenn mit diesem ersten Sächsischen Europatag eine schöne Tradition dafür beginnt.«

Bereits am Tag zu vor fand im polnischen Schweidnitz/Swidnica ebenfalls ein Europatag statt. Initiiert und organisiert vom Sächsischen Verbindungsbüro in Breslau debattierten etwa 250 Jugendliche mit Politikerinnen und Politikern aus Polen und Deutschland zum Thema »Wie sieht die Jugend die Zukunft Europas?« An der Diskussion und den sich anschließenden Workshops nahmen Mitglieder der Jugendparlamente aus Wroclaw, Schweidnitz/Swidnica und Leipzig teil.

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